Ingrid Wild-Lüffe

Bindungsstörung und digitale Traumatisierung

Vorstellung des Themas "Bildbasierte & digitale Gewalt gegen Kinder und Jugendliche"
  • Verschiedene Formen des digitalen Missbrauchs im Internet gegenüber Kindern und Jugendlichen
  • Psychische Auswirkungen digitaler Gewalt auf die Opfer
  • Polizeiliche und staatsanwaltliche Schwierigkeiten bei der Erkennung und Verfolgung digitaler Straftäter durch massive Täter-Opfer-Bindung
  • Therapiemöglichkeiten
Wir arbeiten mit Wissensvermittlung, Erfahrungsaustausch, Rollenspiel (immer freiwillig) und evtl. einer anonymisierten Fallvorstellung, sofern gewünscht.


TEIL I · Die Erkenntnisse über Auswirkungen bildbasierter, digitaler Gewalt auf Kinder und Jugendliche stehen noch ganz am Anfang. Aufgrund der Möglichkeiten des Internets wachsen überproportional neue kriminelle Formen unerkannt im Internet, um Kinder und Jugendliche für sexuell ausbeuterischen Zwecke zu rekrutieren. Hier werden im ersten Teil Fachausdrücke erklärt und typische Muster präsentiert, um die Aufmerksamkeit für erste Anbahnungen zu schärfen. Wir unterscheiden zwischen Gewalt- und Abhängigkeiten bei Gleichaltrigen und älteren Täter:innen.

TEIL II · Hier soll es um die polizeilichen und juristischen Schwierigkeiten der Verfolgung derartiger Straftaten gehen, aber auch das Phänomen der traumainduzierten Zwangsbeziehung zwischen Täter und Opfer erklärt werden, die oftmals eine wirkungsvolle Anklage schwierig bis unmöglich macht. Hier wird eine extreme Täterloyalität aufgebaut, die allgemein unter dem Begriff „Stockholm-Syndrom“ bekannt ist. Auch der Einsatz von KI-Pornographie wird hier angesprochen.

TEIL III · Wir beschäftigen uns in diesem Teil um die psychologischen Auswirkungen digitaler und bildgestützter Gewalt auf die Opfer, die im Gegensatz zu Opfern anderer Straftaten nicht davon ausgehen können, dass ihre Bilder aus dem Netz verschwinden. Die Schwierigkeit, sich gegen derartige Gewalt zu verteidigen, führt zu Ohnmacht, Hilflosigkeit und Resignation, v.a. aber auch zu Schuld- und Schamgefühlen bei den jugendlichen Opfer, von massiven Selbstverletzungen, sozialem Rüc-kzug bis zu Suizidgedanken und -wünschen reichen. Bei Cybermobbing und bildgestützem Missbrauch arbeiten Täter mit der sog. „Freiwilligkeit“ der Opfer, was die therapeutische Aufarbeitung erschwert.

TEIL IV · Hier liegt der Schwerpunkt auf Themen der Psychoedukation und Prävention. Nur wenige erwachsene Helfer:innen fragen die Jugendlichen direkt nach Erfahrungen mit Missbrauch, selbst wenn die Jugendlichen Symptome zeigten, die sich häufig nach Missbrauchserfahrungen manifestieren.
Schulpersonal und Gesundheitsfachkräfte, die häufig mit Jugendlichen zu tun haben, sollten sich daher ihrer potenziellen Rolle bewusst sein, wenn es darum geht, die Offenlegung von Missbrauchserfahrungen bei Jugendlichen zu erleichtern und es ihnen dadurch zu ermöglichen, Scham- und Schuldgefühle zu überwinden und angemessene Hilfe und Unterstützung zu erhalten.

Details

Ort NADUA – Trauma & Dissoziation im Zentrum
Datum Samstag, 15.6.2024 von 8:30 bis 16:30 Uhr
Kosten € 228,- [ € 190,- zzgl. € 38,- MWSt. ]
Zahlung Bankverbindung
Hinweis Anmeldungen sind ausschließlich mit dem u.a. Formular möglich und mit Klick auf den Absende-Button gültig.

Es gilt die Reihenfolge der Anmeldungen.

Kontakt Drin. Sonja Laure

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